stuttgarter zeitung
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traummusik

<Traeumen Roboter von elektrischen Schafen?> war der Titel der Kurzgeschichte von Philip K. Dick, die Ridley Scott als <The Blade Runner> verfilmte.
Aus diesem Film stammt der Satz <If only you could see what I´ve seen with your eyes!>. den Antye Greie auf ihrem in jeder Hinsicht zukunftsweisenden Album singt. Antye Greies Gesang und ihre sehr eigenwilligen Texte werden einige noch von ihrer Arbeit mit Laub erinnern. Mittlerweile ist die gebuertige Ost-Berlinerin, die ihre DDR-Identitaet stets kuenstlerisch profilierte (<Das Land, in dem ich aufgewachsen bin, existiert nicht mehr>), im Westen angekommen und hat ihn doch laengst Richtung Internet hinter sich gelassen. Westernization Completed heißt ihr zweites, bestechend schoen und aufwaendig gestaltetes Soloalbum, das seine radikal elektronische Produktion dazu nutzt, einen hinreißend sproeden Soundkosmos zu erzeugen, der den Koerper als Klangerzeuger überwunden zu haben scheint. Die Texte sind teilweise auf einzelne Silben oder Lautfolgen reduzierte Fundstuecke aus dem Internet wie cskk cskk, die scharf aneinander montiert wurden und jede Form von Pop-Konvention weit hinter sich lassend. Hier ist buchstäblich jede Sekunde der 50 Minuten Spieldauer ein akustisches Abenteuer: agf schneidet die Beats so praezise wie Uma Thurman die Gliedmaßen in Kill Bill, Vol.1. Mit diesem visionaeren Album loest agf das ein, was Kraftwerk und Bjoerk bislang hoechstens metaphorisch fassen konnten:
Traummusik von der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. |ukr

agf: Westernization Completed. Orthlorng Musorg (ORTH18)

will be published in early April in
Stuttgarter Zeitung
Newspaper Stuttgart, Germany


agf korriegiert: icke keine gebuertige ostberlinerin
und mein name ist antye greie