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3rd july 2008. another performance in the frame of a architecture versus sound festival Tuned City it was very very impressive to perform via the house / muzak sound system into all the shops and toilets and floors. people were stunned and outrageous, teenagers shouted at me (you sound shit), security guards flirting and ice cream licking grannies wondering, shop owners calling police and the head of the shopping mall
was insulted by the sound (this is no music) but was impressed about the reactions of the people, many artist friends were very touched while wondering through all the levels and shops in this disagreeable space. thanks much to carsten stabenow and gesine pagels and their team for realizing this event

quicktime movie filmed by QUIO: AGF performs in Alexa

preparing the performance + interview Maryam Schumacher (TAZ, attached below)



ex-pression. pressen un- un- naturaliches city planen
invisible unsichtbar. gewitter anziehend
die dunkle seite der schnellenergie - eine getunete stadt

komposition mit technischem rauschen
(soundgarden ? wiki) klanghallen
coca-cola-flaschen beat

klang den du an deinem herz messen kannst
glassfensterwände als lautsprecher

frag-dringend: ein quadrat-instrument
alle kleineinkaufyzellen
sind instrumente

berlin puls!
jeder ist verantworlich für den klang der stadt

lautstärkenmaterialfunktion

bist du ein lauter mensch
welche klänge fügst du der stadt hinzu
autoschnurren
liebevolle worte
dynamische puls-klänge

ist einkaufen protest ?
protest gegen einöden leere
vermisste inhalte und verlorene sommerträume

einschliessen in lausch-korridore

eine persönliche ansehen-sicht
auf frappocino geschmackt
verhindert menschliches weiterkommen
faszinationierende evolution in shopping

materielle ungerechtigkeiten
lass wie zement trocknen
konfrontation mit psychologischen hindernissen

PUNKTIERTER GARTEN - PUNKTIERTES FRAGMENT
gesellschaftliche ungerechtigkeiten

maximile kapitalisten technik
geldwunder purzelbäume
es geht um die natur der zukunft

kannst du dein herz als klangkörper erfühlen ?

ein silber-schmetterlings-club

jeansuniform ausweiten, mehr jeans verkaufen, mehr jeans verbreiten
jeans, we need jeans, wir brauchen die jeans, alltagsuniform
aus billiglohnländern ohne gesetze individualisiert

your ass is better than mine
mein arsch knackt mehr als deiner
a personal view, does it mean anything ?

trennung von handwerker und handwerk
trennung von wahrnehmung
weit weg! du bist weit weg
süsses kleines nähmädchen

sirenen gehörgänge
spaces speak, are you listening?
sperrerfahrung

jeder mögliche ort, museen, konzrthäuser, wälder, schiffe, strassenzüge,
botaniche gärten klingen

between sound and space speculation

nicht durch sehen-hoeren-navigieren
mit den Ohren sehen
akustischen Raumwahrnehmung

Resonanzeigenschaften
Klangausloeschungen und Klangschatten
die stadt stimmen

GEHOERGAENGE-Prototyp
STADTMATRATZE
Tuned City - zwischen Klang- und Raumspekulation

wie klingt dein herz nach dem erwerb einer neuen jeans ?
klingelt es ?

I dont see that discussion happening at all.
I only notice a deafening silence. In this overall climate, surely
it is necessary to think and act a bit more politically?
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well, I’m a word sculptor verbalized-using border between
interesting and conceptual in terms of its social status

ein elekto-akustische wunder


TAZ, Berliner Szenen

Tuned City
Sang und Klang im alexa
Dann setzt sie sich auf den Boden, mitten im Einkaufszentrum alexa, greift zum Mikro und fängt an zu singen. Die Stimme von AGF alias Antye Greie ist ganz sanft und weich, ein Kontrast zu den elektronischen Beats und Sounds, die sie auf ihrem Laptop produziert. 30 Minuten hat sie, um den Raum mit Klang zu füllen. Durch die Lautsprecher hört man nur noch ihre Stimme, ihre Musik, in den Gängen, auf allen drei Etagen. Nur wenige Worte, die nicht untergehen im Rauschen der klirrenden und krachenden Musik. Ein leises Glockenspiel, als käme es von einem anderen Ort. "Unsichtbar für den Tag", singt sie. Dazwischen Scheppern und Schrubben, als würde man Aufräumarbeiten beiwohnen. Der abrupte Wechsel im Rhythmus, immer begleitet von der sonoren Stimme, ist disharmonisch zu manchen ihrer Sounds. Aber genau ihre Stimme, ihre einflößenden ruhigen Worte machen es aus. Es geht der Sängerin darum, "über den Sound eine andere Stimmung zu erzeugen". Im hässlichen "diskursbelasteten alexa" will sie eine abstrakte Kunstperformance hinlegen. Zwei Mädchen, die vor Zara auf einer Bank sitzen, haben die Musik für "irgendeine Störung" gehalten. "Just try again" singt AGF dann. Triphoppige E-Poetry im Aaliya-Remake. Zwei junge Männer mit H&M-Tüten in der Hand finden das Konzert "einfach geil". Mittlerweile hat sich eine kleine Traube gebildet von neugierigen Zuschauern, manche Eis schleckend. Ein Mädchen, AGF-Fan, hat einen kennerischen Blick. Das Musikalische würde untergehen an diesem "undankbaren Ort". Die Idee aber, Räume auf ihre Klänge zu untersuchen, findet sie gut. Denn dort spielt Musik meist eine untergeordnete Rolle. Einige Läden im alexa wollten ihre Musik für AGF nicht abstellen. MARYAM SCHUMACHER